Zwei Stunden lang berichtete der 97-Jährige eindrucksvoll von seinen Erlebnissen im Ghetto, in den Konzentrationslagern und auf dem Todesmarsch – ruhig, eindringlich, mit großer Würde. Naor sprach offen über Leid, Verlust und Überleben, aber auch über Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit.
„Diese Energie, die du hast – das ist ein Wahnsinnsvorbild. Du erinnerst uns an das Beste im Menschen – wohl wissend, dass es auch das Schlechteste gibt“, sagte Sandra Schäfer, 1. Vorsitzende des NLLV, die die Veranstaltung moderierte.
Ein Moment tiefer Betroffenheit entstand, als Naor sagte: „Wenn jemand imstande ist, zu berichten – dann hat er die Aufgabe, zu reden. Zu erzählen, wie es war.“
Der NLLV sieht in solchen Begegnungen einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung und Demokratieerziehung. Gerade für die angehenden Lehrkräfte sei es ein prägendes Erlebnis, einem Zeitzeugen persönlich zu begegnen.
Mit Blick auf das hohe Alter der letzten Überlebenden betonte Schäfer: „Diese Begegnungen sind ein Geschenk – und ein Auftrag, die Erinnerung wach zu halten.“