Dort zeigt eine kleine, durchaus nicht anrüchige Ausstellung die Geschichte und Entwicklung der Zugtoilette, einem entscheidenden Requisit einer entspannten Eisenbahnreise. Dass das Thema interessiert, zeigte die doch recht große Schar gutgelaunter Pensionisten, die sich von einer ebenso gelaunten Führerin durch die Ausstellung leiten ließ.
Dass die Waggons des „Adlers 1835 noch keinerlei Toiletten hatten, konnte wegen der doch nicht so langen Fahrt von Nürnberg nach Fürth sicher noch verschmerzt werden; die Erweiterung des Schienennetzes rief aber schnell nach einer Lösung des Problems.
Anfangs wurde dies durch Toilettenanlagen auf den Bahnhöfen versucht. Spezielle Toilettenstühle (mit Quasi-Nachttöpfen) blieben den Sonderzügen, wie dem von König Ludwig, vorbehalten. Einfachere Reisende hatten sich da schon mal mit einem Schuh (beispielhaft in der Ausstellung aufgebaut) oder mitgebrachten Nachttöpfen zu behelfen.
Erst der Umbau der Waggons mit einem Gang auf einer Seite machte auch den Einbau einer Toilettenkabine möglich. Uns „Alten“ ist ja durchaus noch persönlich die Fallrohr-Toilette in Erinnerung, die das „Geschäft“ beim Spülen oder nach Hebelbetätigung einfach auf die Gleise darunter entließ. Das konnte dann aber für Bahnanlieger „anrüchig“ werden, so dass immer mehr geschlossene Systeme entwickelt werden mussten.
In der Ausstellung ist aber auch das Modell einer Anti-Schmuggel-Trainings-Kabine zu sehen, mit der DDR-Zöllner das Finden verschiedener Versteckmöglichkeiten erlernen sollten.
Der unterhaltsame Vortrag der Führerin ließ bis zum Ende keinen Druck entstehen.
Erich Hübel - Fotos auch M. Eichner und S. Wolf