Einige Voraussetzungen waren für den Rundgang an diesem heißen Tag aber nötig: Immer Schatten aufsuchen, viel Wasser dabei haben und vielleicht noch einen Fächer. Die uns schon von einer früheren Tour bekannte Führerin kam hoch bepackt (mit Anschauungsmaterial und den Kostproben) und voller Informationen, wie und was Nürnberger Bürger des Mittelalters gegessen haben – oder auch nicht: „Kartoffelkniedla“ gab es noch nicht, der Sandboden Nürnbergs erbrachte auch nicht viel Getreide – also aß man halt fast doppelt so viel Fleisch wie wir heute – in Zeiten ohne Kühlschrank durchaus öfter mit leichtem „Hautgout“. Aber – so ein Rezept von 1596 – auch „Raifiolla“ (Ravioli) mit Kalbfleischfüllung und Parmesan waren durchaus schon bekannt. Von Schatten zu Schatten bewegten wir uns durch die Stadt und hörten spannende Informationen an - u.a. - Hauptmarkt, Fleischbrücke, Unschlittplatz, Henkerhaus, Weinstadel, Sebalduskirche (mit jeweils passenden Probier-Häppchen), bevor es im Altstadthof vor dem Mittagessen das titelgebende Glas Rotbier gab.
Erich Hübel, Fotos auch Horst Billing