Und (u.a.) nach der Rangierbahnhofsiedlung und der Werderau ließen sich die NLLV-„Un“-Ruheständler in der Juli-Exkursion vom „Gartenstadtexperten“ Heidebroek von „Geschichte für alle“ durch Ziegelstein führen.
Der Name des Ortsteils, so wusste er zu erzählen, kommt von einer früher dort ansässigen Ziegelei und einem eben aus Stein gebauten Herrenhaus . Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere nach dem 1. Weltkrieg begann dann – unter Führung der Nürnberger SPD – die bis heute beibehaltene Anlage der einheitlichen Häuser mit den zugehörigen Gärten. In denen wurde Obst und Gemüse angebaut, aber auch Nutzvieh gehalten, von Hühnern und Kaninchen bis hin zu einem Pferd. Die (Trocken-)Toiletten waren so angelegt, dass nach einem Plan mehrfach im Jahr Dünger für die Gärten aus einer Grube außerhalb der Häuser entnommen werden konnte.
Je jünger die Bebauung der Straßen ist, umso größer wuchsen die Häuser; der Stilwandel fällt dem Spaziergänger ins Auge. Weitgehend eingehaltener Ensembleschutz regelt z.B. die Farbgebung der Häuser. Von einst zahlreichen kleinen Geschäften zur täglichen Versorgung sind heute allerdings kaum mehr welche übrig. Ein eigener Friedhof musste in den 30er-Jahren dem damaligen Flughafen weichen.
Natürlich lebten anfangs vor allem „Sozis“ in den Häusern; nach Fritz Munkert wurde ein Platz (an der U-bahn) benannt – im Haus des Dichters Karl Bröger (mit Plakette) wohnen heute aber keine seiner Nachkommen.
Erich Hübel, Fotos auch Maria Eichner